Frankfurt (Oder) – Logistik-Standort mit Potential
09.10.2019 | Presse
Die Fraunhofer-Arbeitsgruppe für Supply Chain Services SCS hat im Auftrag der Investor Center Ostbrandenburg GmbH sowie der Alcaro Invest GmbH für den Standort Frankfurt (Oder) eine Studie erarbeitet. Im Detail wurden die Bedeutung der Logistikbranche für die Region sowie die Angebots- und Nachfragestruktur, die Wettbewerbssituation sowie die Zukunftschancen und Handlungsfelder beleuchtet. Die Studie wurde erstmals dem interessierten Publikum aus Projektentwicklern, Nutzern und der Presse auf der Immobilienmesse expo real im Oktober 2019 vorgestellt.
Frankfurt an der Oder ist ein Logistik-Standort mit sehr viel Potential
Laut der 30-seitigen Struktur- und Potentialanalyse der Logistikregion Frankfurt (Oder) liegen die eindeutigen Stärken von Frankfurt (Oder) im Bereich der Kostenstrukturen sowie der Verfügbarkeit von Ansiedlungsflächen und Arbeitskräften im lokalen Markt. Auch die multimodale Anbindung wurde als Standortvorteil bewertet, kann und sollte jedoch bzgl. des Nutzungsgrads und der Vernetzung mit der regionalen Wirtschaft noch ausgebaut werden. Zu den Schwächen des Standorts zählen derzeit noch der Bereich der Zentralität, die jedoch unternehmensindividuell bewertet werden muss, sowie die überregionale Sichtbarkeit als Logistikstandort. „Es ergibt sich ein logistisches Standortprofil, das insbesondere durch ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis für die Abwicklung von weiträumigen Distributionskonzepten auf Straße und Schiene geprägt ist. Insbesondere Gatewayansätze sowie zentrale Distributionslösungen in Deutschland und Polen finden in Frankfurt Oder eine günstige Kombination an Standortfaktoren vor“, erklärte Uwe Veres-Homm, Fraunhofer SCS – Geschäftsfeldkoordinator Logistik, Transport & Mobilität.
Weiträumige Distributionskonzepte für Groß-, Einzel- und Onlinehändler sowie Industrie
Damit eignet sich der Standort, so die Studie, für Groß- und Einzelhändler ebenso wie für Onlinehändlern aus dem Non-Food-Bereich als passende Zielbranchen. Für industrielle Nutzer ist er als Konsolidierungspunkt zwischen ost- und westeuropäischen Märkten sowie als Importstandort geeignet. Für Logistikdienstleister ist die vorhandene Straßen- und Schieneninfrastruktur sowie die Grenzlage für mögliche Niederlassungen zur Sendungsbündelung und der Abwicklung von Value Added Services im KV-Umfeld relevant.
Wettbewerbsfähig mit anderen Standorten
Das Benchmark mit ausgewählten Vergleichsstandorten hat gezeigt, dass Frankfurt (Oder) im direkten Vergleich des logistischen Angebotprofils auch mit durchaus etablierten Logistikregionen mithalten kann. Insbesondere für logistische Großansiedlungen bestehen hier aufgrund des noch gegebenen Flächen- und Arbeitskräftepotentials noch vergleichsweise gute Rahmenbedingungen.
Zukunftsorientierter Standort auf der Logistikkarte für personalintensive Logistikansiedlungen
Gerade bei diesen beiden Ansiedlungsfaktoren treten aktuell immer deutlichere Engpässe im deutschen Logistikimmobilienmarkt auf. Frankfurt (Oder) steht zwar noch am Anfang seiner Entwicklung zu einer Logistikregion, bietet aber gerade für größere, personalintensive Logistikansiedlungen Potentiale, die in den Ballungsräumen gar nicht oder nur zu deutlich teureren Konditionen realisiert werden können. Die Etablierung der »neuen Seidenstraße« als logistischer Transportweg, die Bedeutungszunahme alternativer Verkehrsträger, sowie die anhaltende Dynamik im e-Commerce bieten weitere Chancen zur Entwicklung des Standorts als Logistikregion.